Teil 5: Rotorua

Jan 242010

Die heißen Quellen von Waiotapu.

10:15 Uhr

Eine Übersicht über das GeländeDas Zentrale Nordland der Nordinsel Neuseelands wird von einem Band starker vulkanischer Aktivität gequert. Möglichkeiten der Besichtigungen gibt es an jeder Ecke. Wir entscheidung uns für Waiotapu.

Das Geothermiegebiet erstreckt sich über eine Fläche von 18 Quadratkilometern und nur ein kleiner Teil davon kann von Besuchern begangen werden. Es steht unter Landschaftsschutz und bildet die größte geothermisch aktive Fläche der Umgebung. Waiotapu liegt ca. 30km südlich von Rotorua.

Die ganze Gegend ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Der erste Vulkan brach vor ca. 160.000 Jahren aus. Die Hydrothermalaktivität entstand vor etwa 15.000 Jahren.

Das Areal wird vom Waiotapu-Bach durchflossen, welcher in den Waikato-Fluß mündet. Hierbei nimmt der Bach die natürlich vorkommenden Chemikalien auf wodurch es für Fische unmöglich ist, in diesen Gewässern zu überleben.

Eine Vielzahl an Farben ist hier zu sehen:

  • Gelb: Schwefel
  • Orange: Antimonsulfide
  • Weiß: Siliziumoxid
  • Grün: Arsensulfide
  • Purpur: Mangan
  • Rot & Braun: Eisenoxid und Eisenoxidhydrat
  • Scharz: Schwefel und Kohlenstoff

Die Tour beginnt mit dem Lady Knox Geyser, benannt nach Lady Constance Knox, der Tochter des 15. Gouveneurs von Neuseeland. Der Ausbruch erfolgt täglich um Punkt 10:15 Uhr, herbeigeführt durch etwas Seife, welche in den Kamin gegeben wird.

Im Kaminrohr des Geysers kühlt das oben stehende Wasser stärker ab, als das darunterliegende. Durch die natürliche Oberflächenspannung bildet das kalte Wasser einen Pfropfen. Die Seife zerstört die Oberflächenspannung des Pfropfens und der Geyser bricht, sehr zur Freude aller Touristen, pünktlich aus.

Hinter dem Besucherzentrum geht es auf die eigentliche Rundwanderung. Die drei Rundwanderwege haben eine Gesamtlänge vom gut 3km. Eine komplette Runde ist mit 75 Minuten veranschlagt. Das kann man aber getrost vergessen, will man ja was sehen. Und zu sehen gibt es hier genug:

  • 1. Heim des Teufels (Devil’s Home)
    Ein kollabierter Krater, schefelreich und dampfend.
  • 2. Regenbogenkrater (Rainbow Crater)
    Auffallend sind hier die Schwefelausblühungen auf den Kraterwänden und die Rotfärbung des Bimssteins durch Eisenoxid. Ein öliger Film liegt stets auf dem siedenden Wasser.
  • 3. Donnerkrater (Thunder Crater)
    Dieser kollabierte Krater bildete sich 1968. Das siedende Wasser auf dem Grund ist für die Form des Kraters maßgebend verantwortlich.
  • 4. Tintenfässer des Teufels (Devil’s Ink Pot)
    Der Wasserstand in diesen Schlammtümpeln verändert sich mit der Niederschlagsmenge. Die Farbe entsteht durch geringe Konzentrationen an Graphit und Öl.
  • 5. Palette des Künstlers (Artist’s Palette)
    Die “Palette” schließt sich an den Champagner Pool an und zeigt in ihren heißen und kalten Tümpeln, sowie zwischen Erdspalten, ein großes Spektrum an Farben und Schattierungen.
  • 6. Opalsee (Opal Pool)
    Dies ist eine weitere schwefelreiche Quelle. Von hier aus hat man auch einen schönen Ausblick auf die Sinterterrassen. Der Wanderweg über die Terrassen ist absolut ungefährlich.
  • 7. Beim Laufen über die Terrassen.
    Dieses Erlebnis gibt es nur in Waiotapu.
  • 8. Die Primelterrassen (The Primerose Terraces)
    Diese sind seit der Zerstörung der rosa und weißen Terrassen durch den Ausbruch des Tarawera 1886 die größten Neuseelands. Die Terrassen werden durch das Wasser des Champagner Pools gebildt. Das Wasser ist reich an Siliziumoxid, das sich beim Verdunsten des Wassers ablagert, wodurch sich die Terrassenanlage bildet. Sie ist 700 Jahr alt.
  • 9. Jean Batten Geyser
    Der Geyser wurde nach der berühmt-berüchtigten Rotoruaer Fliegerin benannt, die Waiotapu 1931 besichtigt hat. Er bricht bis zu 3m hoch aus. Dies aber nur bei starkem Wind aus südlicher Richtung.
  • 10. Der heilige Pfad (The Sacred Track)
    Der Pfad zieht sich durch ein Gebiet, das den Maori heilig ist. Hier lagen einst ein Dorf und die zugehörigen Grabanlagen.
  • 11. Ausblick (Panoramic View)
    Von hier aus kann man das untere Waiotapu-Tal sehen. In der Ferne erstreckt sich die Kaingaroahochebene mit dem größten, von Menschenhand geschaffenen Waldgebiet der südlichen Hemisphäre. Im Vordergrund liegt “the Frying Pan Flat” – die Bratpfannenebene, dahinter Lake Ngakoro (Großvatersee). Zur Linken sieht man Echo Lake (Echosee), oder auch Lake Whanga-o-terangi (Himmelsfarbe) genannt.
  • 12. Brautschleierfälle (Bridal Veil Falls)
    Der Wasserfall wird teilweise aus dem Überlauf des Primerose Pools gespeißt. Hierdurch erhalten die Terrassen auch ihre Farbe.
  • 13. Waiotapu Geyser
    Er bricht nur aus, wenn der Grundwasserspiegel in Höhen von 3m steht und in Zyklen von 2 bis 36 Stunden kommt und geht.
  • 14. Alaunklippen (Alum Cliffs)
    Der Wanderweg schlängelt sich an Alaunklippen vorbei, die durch eine alte Wasserstraße und einen Ausbruchskrater vor 700 Jahren entstanden sind.
  • 15. Bratpfannenebene (Frying Pan Flat)
    Sie ist wahrscheinlich ein alter Ausbruchskrater, der sich in den Jahren mit Ablagerungen versetzt hat.
  • 16. Austernteich (Qyster Pool)
    Dieser natürliche Schwefelteich wurde so wegen seiner besonderen Form benannt.
  • 17. Schwefelhöhle (Sulphur Cave)
    Vom Wanderweg aus sieht man herrliche Beispiele von unberührten natürlichen Schwefelausblühungen. Diese entstehen, wenn heiße Schwefelgase in der geschützten Atmosphäre der überhängenden Felsen abkühlen.
  • 18. Wasserfall des Sees Ngakoro (Lake Ngakoro Waterfall)
    Nachdem man die Ebene entlang gewandert ist, wird man mit dem Klang des fallenden Wassers belohnt. Von hier aus kann man den größten Teil des Sees sehen. Er entstand nach einem Ausbruch vor 700 Jahren. die Bodenfeuchtigkeit des östlichen Ufers deutet auf thermale Aktivität hin.
  • 19. Wanderpfad des einheimischen Busches (Native Bush Walk)
    Der Pfad zieht sich durch ein Gelände von rießigen Kanuka-Bäumen. Das hohe Laub und die Wasserläufe stellen einen ausgezeichneten Lebensraum für viele einheimische Bellbird und Tuis in diesem Gebiet dar.
  • 20. Schwefelhügel (Sulphur Mounds)
    Was wie Ameisenhügel aussieht, sind in Wirklichkeit Schwefelhügel die sich unter Wasser bildeten und nach der Austrocknung zurück blieben.
  • 21. Der Champagner-Teich (Champagne Pool)
    Dies ist die größte Quelle der Umgebung. Bei einem Durchmesser von 65m und einer Tiefe von 62m beträgt die Wassertemperatur 74 Grad Celsius. Die aufsteigenden Gasperlen bestehen aus Kohlendioxid. Der Pool entstand durch eine hydrothermale Explosion. Das mineralhaltige Wasser enthält Gold, Silber, Arsen, Quecksilber, Schwefel und Antimon.
  • 22. Infernokrater (Inferno Crater)
    Sein Grund besteht aus brodelndem Schlamm. Dieser wird bei gelegentlichen Ausbrüchen bis zu 20m hoch in die Luft geschleudert.
  • 23. Vogelnestkrater (Bird’s Nest Crater)
    Zwei Vogelarten nisten in den Hählen an den Kraterwänden. Für die muß das riechen wie Chanel No. 5.
  • 24. Schwefelhöhle und -krater (Sulphur Cave)
    Oberhalb der Krateröffnung bilden sich Schwefelkristalle. Diese sind sehr zerbrechlich und dürfen nicht berührt werden. Auf der rechten Seite liegen einige heiße, natriumchloridhaltige Quellen, in denen Essen gekocht werden kann (Achtung: Grüne, schwefelhaltige Quellen können auch Arsen enthalten).
  • 25. Teufelsbad (Devil’s Bath)
    Die erstaunlich grüne Wasserfarbe ist natürlichen Ursprungs. Je mehr Arsensulfide im Wasser enthalten sind, umso grüner wird es.

Jede Menge Bilder gibt es, wie immer, in den Bildergalerien.

Jan 242010

Das begrabene Dorf (Burried Village).

14:00 Uhr

Beim letzten Ausbruch des Tarawera im Jahre 1886 wurde das Dorf “Te Wairoa” unter einem Berg aus Asche begraben. Die meisten Häuser sind dabei unter der Last auf ihren Dächern eingestürzt.

Einige findige Bewohner jedoch konnten die Asche immer wieder entfernen und so Ihr Haus vor dem Einsturz bewahren. “Burried Village” liegt 14km hinter Rotorua an der Tarawera Road.

Das Gelände ist sehr sehr schön angelegt. Es ähnelt stark einem Kurpark mit Flaniermeile, Bachlauf, Wasserfall und weitem Ausblick ins Tal. Und genau da liegt das Problem.

Von der Beschreibung des Dorfes beeinflußt, erwarten wir einen Einblick in die Situation nach dem Vulkanausbruch. Jedoch sind alle erhaltenen Hütten in Top-Zustand, von der Zerstörung durch Ascheregen keine Spur mehr.

Auch ist nach 40 Minuten alles gesehen, was es zu sehen gibt. Interessierte können noch einen Einblick in den Schriftverkehr der Bewohner mit ihren jeweiligen Angehörigen nehmen. Die gefunden Briefe liegen in der Anlage unter Glas aus.

Wir fahren zurück an den Blue Lake und bereiten uns auf das Abendprogramm vor.

Jan 242010

Auf Zeitreise zu den Maoris.

17:00 Uhr

Neuseeland, von den Maori “Aotearoa” – “Land der langen weiße Wolke” genannt, ist ein Land des Erzählens von Geschichten, Mythen und Legenden aus der süd-pazifischen Heimat bis hin zu Abenteuern und dem Überlebenskamp eines stolzen Volkes in einem neuen Land.

Erst in den letzten Jahrezehnten hat bei den Maori das geschriebene Wort Einzug gehalten. Vorher wurde Wissen und Geschichte ausschließlich mündlich vom Vater an den Sohn überliefert. Während unseres Besuchs im Dorf Ngati Tama lernen wir etwas über die Sitten und Bräuche dieses alten Volkes.

Vor dem Dorf wird unser Stamm prüfend in Empfang genommen und der “Herausforderung” unterzogen. Hierbei versucht der Gastgeber die wahre Intention seines Gastes zu erfahren und seine Tapferkeit zu testen. Nur wer besteht, erhält freiwillig Zugang zum Dorf und erlebt die Gastfreundschaft der Maori.

Nach dieser Zeremonie besichtigen wir das Dorf und werden überall aufgefordert, Fragen zu stellen, Fotos zu schießen und uns einfach wohl zu fühlen. Das tun wir.

Die Flechtkunst beispielsweise, hat bei den Maori lange Tradition. Die Technik des Handwerks kannte man schon sehr frühzeitig. Das Problem war jedoch, das geeignete Material zum Flechten von Körben zu finden. Diese Körbe beinhalten das Fleisch und das Gemüse, wenn es im Erdofen der Maori drei bis vier Stunden auf heißen Lavasteinen zubereitet wird.

Sie müssen daher wiederstandsfähig genug sein, um den Temperaturen im Ofen zu trotzen. Gleichzeitig mußte das Material aber so flexibel sein, daß man es flechten konnte. Eine spezielle Planzenart war schließlich die Lösung.

Im Anschluß an die Besichtigung findet im “Großen Haus” die Vorführung traditioneller Tänze und Riten statt, bis es dann zum Abendessen geht. Das urtümliche “Hanghi” wird im Erdofen zubereitet.

An dieser Stelle muß gesagt sein, daß es sich hierbei klar um eine Schau für die Touristen handelt, auch wenn die Charaktäre alle Maori sind. Das weiß man bereits vor der Buchung und akzeptiert dies. Einen Einblick in das frühere Maori-Dasein erhält man alle mal. Dennoch ist das Abendmahl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Großküche und hat den Erdofen nie von innen gesehen.

Auf der Rückfahrt haben alle noch sehr viel Spaß im Bus. Jede vertretene Nation muß ein Lied ins Mikrofon trällern. Jenny und ich sind die einzigen Vertreter Deutschlands in mitten von Franzosen, Briten, Italienern, Brasilianern und Australiern. Welches schöne deutsche Lied wir gesungen haben, wird nicht verraten. Auf jedenfall hat keiner den Bus fluchtartig verlassen :-) .

Morgen, am Montag, geht es dann weiter nach Taupo.

2 Antworten to “Teil 5: Rotorua”

  1. Björn Lindner sagt:

    Guten Morgen ihr zwei
    Ich wünsche euch für Heute einen schön Tag.

  2. Björn Lindner sagt:

    Hallo Jenny, sagt mal wo ist eigentlich Dein Mann.
    Auf keinem Bild zusehen.

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