Teil 16: Christchurch

Feb 082010

Die letzte Etappe – von Timaru nach Christchurch.

10:00 Uhr

Unsere Sachen sind gepackt, Toilette und Abwasser des Wohnmobils sind geleert, so machen wir uns auf die letzten 160km bis Christchurch, dem Ende unserer Reise und dem Rückgabeort unseres rollenden Zuhauses. Auf dem Weg dahin bestätigt sich der Eindruck von gestern.

Die Gegend um Timaru scheint die Kornkammer der Südinsel zu sein. Sah man in den Catlins noch ein Schaf neben dem anderen stehen, sind es hier Getreidefelder so weit das Auge reicht. Weizen und Sommergerste dürften die vorherrschenden Sorten sein und stehen kurz vor der Ernte. Einige Felder, wahrscheinlich gesät mit Wintergerste, sind bereits abgedroschen.

Vereinzelt sieht man auch mal ein Maisfeld und auch eine Anlage zum versuchsweisen Anbau von Mais passieren wir auf dem Weg. Ansonsten ist das Wetter nicht anders als seit unserem Aufbruch in Dunedin, nur das es nicht mehr regnet.

Feb 082010

Christchurch – Gartenstadt und die englischte Stadt außerhalb Englands.

13:30 Uhr

Gegen 13:30 Uhr haben wir unseren Camper zurückgegeben und warten auf das Taxi, das uns in die Stadt und in unser Hotel bringt. Dort angekommen, packen wir das aus, was wir heute und morgen für den Flug benötigen und gehen erstmal in die Stadt.

Warum man die heute über 400.000 Einwohner zählende Stadt am Avon-Fluß als die “englischte” Stadt Neuseelands bezeichnet, wird schnell klar.

Die Häuser und Gebäude sprechen Bände und würden jeder ur-englischen Stadt alle Ehre machen. Der Maori-Name der Stadt ist “Otautahi”, benannt nach einem Häuptling der Maori, der am Avon-Fluß siedelte. Durch verschiedene Gebietsreformen und Eingemeindungen wurde Christchurch, nach Dunedin, zum zweit-größten Stadtbezirk des Landes.

Christchurch ist auch die älteste Stadt Neuseelands und erhielt die Stadtrechte bereits am 31. Juli 1856. Den Namen erhielt der Ort vom College Christ Church (Christus Kirche) in Oxford.

Man sieht generell eine sehr hohe Liebe zur Kunst (es gibt die Kunstgalerie, das Kunstzentrum und eine Vielzahl kleinerer, entsprechender Einrichtungen). Das Wahrzeichen, die “Christ Church Cathedral” (Christus Kirche Kathedrale), liegt mitten im Stadtzentrum.

Historisch gesehen hängt die Etablierung der Siedlung mit der Person John Robert Godley zusammen. Dieser plante mit der 1847 gegründeten “Canterbury Association” ein idealisiertes Ebenbild der anglikanischen englischen Gesellschaft zu errichten.

Speziell deswegen wurde diese Vereinigung hauptsächlich von Kirchenleuten dominiert und deren Mitglieder nach ethnischen Gesichtspunkten streng selektiert.

Doch holte die Realität bald alle gottesstaatlichen Vorstellungen ein und die “Canterbury Assiciation” verschwand bereits 1855 wieder aus den Geschichtsbüchern.

Trotzdem: Viele historische Gebäude, allen voran die Kathedrale, die Universität (Christ’s College) und der Sitz des Gemeinderats sind aus dieser Zeit ganz und gar englisch geprägt und der Avon-Fluß mit seinen Weiden und Eichen kann soll den Besucher, vor allem im Herbst, ins englische “Mutterland” zurückversetzen.

Auf einer Kahnfahrt (Punting) lassen wir das alles auf uns wirken. Abends gehen wir dann in die Oxford-Terassen zum Essen aus. Es ist unser letzter Abend in Neuseeland.

Feb 092010

Noch ein paar Eindrücke aus der Stadt.

11:00 Uhr

Um 11:00 Uhr müssen wie heute, am Tag der Abreise, das Hotelzimmer räumen. Da der Flieger erst um 17:00 Uhr geht und wir die Abholung auf 14:00 Uhr vereinbart haben, bleiben uns noch gute drei Stunden in dieser herrlichen Stadt.

Wir fahren mit der Tram einmal die komplette Runde um den Stadtkern, besuchen das Kunstzentrum und die alte Universität und erfahren von der Kondukteurin die Hintergründe über die heute rote Farbe der Tramwagen.

Jede der vier großen Städte Neuseelands hat eine bestimmte Farbe für ihre öffentlichen Verkehrsmittel. In Auckland sind diese blau, in Dunedin gelb, in Wellington grün und in Christchurch – auch grün und da lag in der Vergangenheit das Problem.

Da Wellington die älteren Vorrechte oder die besseren Argumente hatte, mußte sich Christchurch von der grünen Farbe für seine Tram verabschieden und deswegen fahren heute Triebwagen und Anhänger in verschiedenen Farben durch die Stadt: Grün in Originalfarbe und rot nach der Umstellung.

Bevor wir wieder ins Hotel zurück gehen, hören wir plötzlich auf dem Platz laute Dudelsackmusik. Schnell bildet sich eine Traube um den Virtuosen der, daß muß man neidlos anerkennen, das komplexe Instrument meisterlich beherrscht.

Und auch noch jemand anderen sehen wir: Harry Potter – oder eigentlich seinen Ur-Ur-Großvater.

Genau gegenüber dem Hauptportal der Kathedrale hat man eine alte Sitte aus dem Hyde-Park in London importiert: Die sog. “Speaker’s Corner” (Sprecher Ecke). Hier kann jeder das Podest erklimmen und sich öffentlich von der Seele reden, was ihm nicht paßt.

Harry Potter’s Vorfahre schimpft gerade massiv gegen die Emanzipation und die Frauenbewegung.

Das war noch einmal sehr interessant und kurzweilig doch jetzt ist es langsam aber sicher an der Zeit, wieder nach Hause zurückzukehren.

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