Teil 13: Invercargill und Bluff

Feb 052010

Von Queenstown bis Bluff.

08:45 Uhr

Wiederum mit zwei weinenden Augen verlassen wir heute Queenstown und fahren weiter nach Invercargill und nach Bluff. In den Bildergalerien findet Ihr noch ein paar Eindrücke von der Stadt, der Umgebung und unserem Camping-Platz.

Vor der Abfahrt haben wir hier in Queenstown noch etwas zu erledigen, aber das geht richtig in die Hose. Was das ist, erfahrt Ihr in wenigen Tagen, wenn unser Tagebuch um den Abschnitt “Pleiten, Pech & Pannen” erweitert wird.

Das heben wir uns als Beschäftigungstherapie für den langen Rückflug auf.

Kaum haben wir Lake Wakatipu (Wakatipu-See), mit einer Fläche von 290 Quadratkilometern nach Lake Taupo der 2. größte See des Landes, hinter uns gelassen, wird das Wetter diesig und es klart auch den ganzen Tag über nicht mehr auf.

Bis Invercargill sind es nur 183km uns so sind wir gegen Mittag bereits da. Zunächst steuern wir den ausgewählten Camping-Platz an. Der Invercargill TOP 10 Holiday Park liegt ca. 6km vor der Stadt und wird von unserem Camping-Führer als besondere Empfehlung angepriesen, also nichts wie hin. Zwar gibt es auch einen Camping-Platz nahe der Innenstadt. Dieser soll jedoch optisch nicht so viel hergeben.

Der erste Anblick des Geländes von der Straße aus schlägt uns stehenden Fußes sofort in die Flucht. Nicht nur das die Anlage selbst schon mehr als eine bessere Zeit gesehen haben dürfte, nein, die ganze Gegend drum herum ist verwahrlost, um nicht zu sagen verdreckt. Also weiter zur Alternative 1.

Und so fahren wir den Invercargill Caravan Park in Nähe der Innenstadt an. Die angegebene Adresse ist richtig, liegt in Mitten eines Industriegebiets (produzierende Industrie!) und kein Camping-Platz weit und breit. In einem Stadtteil, in den man tagsüber kaum freiwillig einen Fuß setzten mag, dürfte die Zahl der Übernachtungsgäste auch mehr als übersichtlich gewesen sein. Oder wir haben den schönen Flecken einfach nicht gefunden.

Feb 052010

Invercargill.

12:05 Uhr

Nach den Erlebnissen der bisherigen Reise ist uns bewusst, daß dieses tolle Land auf den letzten Metern bis zu unserem Abflug keine Steigerung mehr für uns parat hat und das ist auch OK so. Bei unserem Eintreffen in Invercargill jedoch fällt mir spontan der alte Spruch ein:

“… und ich hörte eine Stimme die zu mir sprach und die Stimme sage: Lächele, denn es könnte schlimmer kommen! Und ich lächelte und es kam schlimmer.”

Der Ort erhielt seinen Namen von Kapitän William Cargill, Gründer der Stadt Duniden und erster Landrat der Provinz Otago, sowie vom gälischen Wort “Inver” für Flußmündung: Invercargill. Die heute 50.000 Einwohner zählende, weitläufig angelegte Stadt lebt von Fleischfabriken (7 Millionen Lämmer pro Jahr, das sind 25% der Gesamtproduktion) und der Leichtindustrie. Unser Reiseführer beschreibt den ernsten Eindruck als einen, durch grüne Parkanlagen weithin aufgelockerte Ort. Die Parks sind, dem Buch zu Folge, auch die Attraktionen der Stadt. Unser Eindruck ist ein etwas anderer.

Invercargill ist eine Industriestadt – nicht weniger, aber auch nicht mehr (wobei man fairerweise sagen muß, daß sich unser Aufenthalt auf die Camping-Platzsuche und die Durchfahrt beschränkte). Wir entscheiden uns, gleich die restlichen 29km bis nach Bluff in Angriff zu nehmen.

Feb 022010

Bluff – das Oberammergau Neuseelands.

13:00 Uhr

Der heutige Hafen-, Industrie- und Fährort zählt knapp 2.000 Einwohner. Seine Existenz begann 1836 als Walfangstation. Heute ist Bluff Standort einer der größten Trawlerflotten (Fischfangschiffe) des Landes. Nachdem man 1956 den Hafen mit fünf neuen Becken modernisierte, ist dieser der zentrale Wirtschaftsnerv der Stadt. Neben dem allgemeinen Fischfang sind besonders die Austernbänke erwähnenswert. Zwischen März und August abgeerntet, sind die Austern der Foveaux Strait (Foveaux Meeresstraße) bei Feinschmeckern in der ganzen Welt bekannt.

Das zweite und wirtchaftlich wesentlich bedeutendere Standbein befindet sich auf der anderen Seite des Hafens: Die Tiwan Point Aluminiumhütte, eines der größten Industrieprojekte Neuseelands mit 1.600 Mitarbeitern.

Ein wesentlicher Bestandteil von Aluminium ist Bauxit. Genau wie Norwegen, hat Neuseeland selbst keine eigenen Bauxit-Vorkommen, sondern muß dieses importieren. Warum also hat man hier dann ein Aluminiumwerk gebaut?

Beim Schmelzprozess während der Aluminiumherstellung muß in den Schmelzöfen eine ständige Temperatur von 1.250 Grad Celsius gehalten werden. Die hierfür benötigte Unmenge an elektrischer Energie kann in Neuseeland, wie übrigens auch in Norwegen und Island, durch die mächtigen Wasserkraftwerke günstig zur Verfügung gestellt werden. Daher gehören Norwegen, Island und Neuseeland zu den größten Anbietern des Leichtmetalls auf dem Weltmarkt. Wir sind aber nicht wegen der Aluminiumhütte hier.

Uns zieht es nach Stirling Point, dem südlichsten Punkt Neuseelands und unserer Reise.

Der hier aufgestellte Wegweiser mit Entfernungsangaben zum Nordpol, zum Südpol, zum Äquator und zu anderen Metropolen der Welt, muß unbedingt in unser Fotoalbum.

Nordpol, Südpol, Äquator – aber auch hier eine Enttäuschung: Das Schild von Dörflis fehlt, das von München auch. Skandal!

Über William Stirling, nach dem der Punkt benannt wurde, wissen wir nur, daß er der erste Pilot in der Gegend um Bluff war.

Morgen wartet Neuseeland dann vielleicht doch noch mit einem weiteren Höhepunkt auf uns: Auf der Fahrt nach Duniden folgen wir der südlichen Küstenstraße durch die Catlins.

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